Wer wartet, riskiert das Lebenswerk

03. November 2025

In einer Welt, in der Ablenkungen allgegenwärtig sind und an Frequenz zunehmen – sei es durch unvorhersehbare handelspolitische Entscheide, geopolitische Krisen, Pandemien, Finanzunsicherheiten oder Währungsturbulenzen, wirkt das Thema Nachfolge oft sekundär.

Doch wer heute die Augen verschliesst, riskiert morgen mehr als nur verpasste Chancen: das Fortbestehen des Lebenswerks.

Der erste Grund: Die nächste Generation braucht Zeit. Sie muss die Rolle verstehen, Kompetenzen entwickeln und sich mental auf die Verantwortung einlassen. Wer die Nachfolge zu spät angeht, riskiert Fehlentscheide und verliert Handlungsspielraum.

Zweitens: Der Rücktritt muss geplant werden. Eine erfolgreiche Nachfolge braucht auch nach der Übergabe eine Phase, in der Wissen, Werte und Beziehungen übergeben werden. Wer abrupt loslässt, lässt oft Lücken und Unsicherheiten zurück.

Drittens: Es geht ungleich weiter. Die nächste Generation bringt neue Ideen, Visionen und Neuerungen, die das Unternehmen weiterbringen können.

Das ist kein Verrat am Gewesenen – es ist eine Chance. Wird das nicht früh thematisiert, drohen Kurzschlussentscheidungen und Konflikte.

Je länger Sie warten, desto komplizierter und teurer wird der Prozess. Die Nachfolgeplanung heute bedeutet, Gestaltungsspielraum zu schaffen, statt später in die Defensive zu geraten. Beginnen Sie heute mit einer offenen Diskussion in Ihrer Familie oder mit zukünftigen Führungspersönlichkeiten.

Legen Sie Rollen, Erwartungen und Prozesse fest.

Integrieren Sie emotionale, strategische und wirtschaftliche Aspekte. Die Nachfolge ist kein technischer Akt, sondern ein Beziehungsprozess, der mit Verstand und Empathie geführt werden will.

Wenn Sie jetzt beginnen, gewinnen Sie Zeit und Sicherheit, dass Ihr Unternehmen auch nach Ihnen erfolgreich weiterlebt.

Artikel von Heini O. Seger, Associate Partner, CONTINUUM AG